Ihre deutschsprachige Rechtsanwaltskanzlei in den Philippinen
CBBL Rechtsanwalt Lutz Kaiser, Kanzlei VGD Villanueva Gabionza & Dy, Makati City
Lutz Kaiser
Rechtsanwalt
VGD Villanueva Gabionza & Dy
Makati City


Geeignete Formen der Niederlassung auf den Philippinen

Von unserem deutschsprachigen CBBL-Anwalt in Makati City, Herrn Rechtsanwalt Lutz Kaiser, kaiser@cbbl-lawyers.de, Tel. +63 2 8813-3351, vgdlaw.ph


In diesem Beitrag finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Formen der Niederlasung auf den Philippinen und Hinweise dazu, welche Unternehmensform für Sie in Betracht kommt.


1. Welche Unternehmensformen sieht das philippinische Recht vor?

In den Philippinen können Unternehmen verschiedene Arten von Niederlassungen wie Regional Headquarters (RHQs), Regional Operating Headquarters (ROHQs), Branch Offices (BOs) und Tochtergesellschaften gründen, jeweils mit eigenen Besonderheiten und Regelungen.

a. Regional Headquater auf den Philippinen

Ein RHQ des philippinischen Rechts dient als Verwaltungszentrum für multinationale Unternehmen im internationalen Handel und koordiniert Aktivitäten in der asiatisch-pazifischen Region sowie anderen Märkten. Es darf jedoch in den Philippinen keine direkten Geschäfte tätigen und generiert dort auch keine Einnahmen. Seine Hauptfunktion liegt in der Management- und Koordinationsarbeit.

b. Regional Operating Headquarter auf den Philippinen

Im Gegensatz dazu ist ein ROHQ ein ausländisches Unternehmen, das in den Philippinen Einkünfte erzielen kann, indem es spezialisierte Dienstleistungen für verbundene Einheiten anbietet. Sie erbringen qualifizierte Dienstleistungen wie allgemeine Verwaltung und Planung, Geschäftsplanung und -koordination, Beschaffung von Rohstoffen und Komponenten, Finanzberatung, Marketingkontrolle und Verkaufsförderung, Schulung und Personalmanagement, Logistikdienstleistungen, Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen und Produktentwicklung, technische Unterstützung und Wartung, Datenverarbeitung und Kommunikation sowie Geschäftsentwicklung. ROHQs ist es untersagt, qualifizierte Dienstleistungen anderen Unternehmen als ihren verbundenen Unternehmen, Zweigstellen oder Tochtergesellschaften anzubieten, wie in ihrer Registrierung bei der philippinischen Securities and Exchange Commission angegeben. Außerdem dürfen sie weder direkt noch indirekt im Namen ihrer Muttergesellschaft, ihrer Zweigniederlassungen, ihrer Tochtergesellschaften oder eines anderen Unternehmens Waren und Dienstleistungen anwerben oder vermarkten.

ROHQs unterliegen auf den Philippinen einem Steuersatz von 15 Prozent ihres steuerpflichtigen Einkommens, wie im philippinischen National Internal Revenue Code (NIRC) vorgesehen, das aus philippinischen Quellen bezogen und an die Muttergesellschaft überwiesen wird.

c. Branch Office auf den Philippinen

Ein Branch Office (BO) oder Zweigstelle (representative office) repräsentiert ein ausländisches Unternehmen in den Philippinen und kann geschäftliche Aktivitäten gemäß seiner Registrierung ausüben. Es kann Einkommen erzielen, ist aber einem 30%-igen Steuersatz unterworfen und muss ein Mindestkapital von 200.000 USD nachweisen. Es handelt sich nicht um eine von der Muttergesellschaft getrennte juristische Person. BOs können nach philippinischem Recht kommerzielle, industrielle oder landwirtschaftliche Tätigkeiten ausüben, je nach dem Geschäftsumfang der Muttergesellschaft, dürfen aber keine anderen Tätigkeiten ausüben als die, die in ihrer Registrierung bei der philippinischen Securities and Exchange Commission angegeben sind.

d. Tochtergesellschaft Ihres (z.B. deutschen) Unternehmens auf den Philippinen

Eine Tochtergesellschaft ist ein unabhängiges Unternehmen, das von einer Muttergesellschaft kontrolliert wird und verschiedene Geschäftstätigkeiten ausüben kann. Es ist den philippinischen Gesetzten unterworfen und zahlt 30 % ihres steuerpflichtigen Einkommens als Körperschaftsteuer auf den philippinischen Staat, es sei denn, ein Doppelbesteuerungseinkommen sieht einen anderen Satz vor.
Für die meisten Unternehmen ist ein eingezahltes Mindestkapital von 200.000 USD oder der Gegenwert in anderen Währungen erforderlich, außer für Zweigstellen, die nur ein eingezahltes Mindestkapital von 30.000,00 USD benötigen. Es gibt auch Ausnahmen, wenn das Unternehmen ausschließlich im Exportgeschäft tätig ist.

2. Welche Rechtsform sollten Sie für Ihr Unternehmen auf den Philippinen wählen?

Wenn der Hauptzweck darin besteht, die Tätigkeiten der verbundenen Unternehmen in der asiatisch-pazifischen Region zu koordinieren und zu verwalten, kann ein RHQ geeignet sein. Wenn der Hauptzweck darin besteht, bestimmte qualifizierte Dienstleistungen für verbundene Unternehmen zu erbringen, kann ein ROHQ angemessen sein. Wenn das ausländische Unternehmen auf den Philippinen kommerzielle, industrielle oder landwirtschaftliche Tätigkeiten ausüben möchte, kann eine Zweigstelle eingerichtet werden. Und wenn das ausländische Unternehmen eine separate juristische Person mit mehr Unabhängigkeit und Flexibilität wünscht, kann eine Tochtergesellschaft empfohlen werden.

Die Wahl der geeigneten Struktur hängt natürlich von den spezifischen Zielen, der Art der Aktivitäten und den Überlegungen zur Einhaltung der Vorschriften des ausländischen Unternehmens auf den Philippinen ab.

Näheres zur Gründung eines Unternehmens auf den Philippinen lesen Sie hier.

Sie haben weitere Fragen zu geeigneten Formen der Niederlassung auf den Philippinen? Sprechen Sie uns an!

Unser deutschsprachiger CBBL-Anwalt in Makati City, Herr Rechtsanwalt Lutz Kaiser, berät Sie gerne: kaiser@cbbl-lawyers.de, Tel. +63 2 8813-3351


Stand der Bearbeitung: März 2024