Ihre deutschsprachige Rechtsanwaltskanzlei in Serbien
CBBL Rechtsanwältin Ljubica Tomic, Kanzlei TSG Rechtsanwälte Belgrad, Belgrad
Ljubica Tomic
Rechtsanwältin
TSG Rechtsanwälte Belgrad
Belgrad


Liquidation des Arbeitgebers als Grund für die Beendigung des Arbeitsvertrags in Serbien

Von unserer deutschsprachigen CBBL-Partneranwältin in Belgrad, Frau Rechtsanwältin Ljubica Tomic, tomic@cbbl-lawyers.de, Tel. +381 - 11 - 328 52 27, www.tsg.rs


Was bedeutet die Liquidation eines Unternehmens nach serbischem Recht?

Die Liquidation stellt nach serbischem Recht ein gesetzlich geregeltes Verfahren dar, das der geordneten Auflösung eines Unternehmens dient. Sie wird eingeleitet, wenn das Unternehmen über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um sämtliche Verbindlichkeiten zu erfüllen, und zielt auf die endgültige Beendigung seiner Existenz ab.

Kann ein Arbeitgeber den Arbeitsvertrag im Zeitpunkt der Einleitung des Liquidationsverfahrens kündigen?

Nein, die bloße Eröffnung des Liquidationsverfahrens in Serbien begründet keinen Kündigungsgrund zur Beendigung der Arbeitsverträge. Arbeitgeber haben jedoch in dieser Situation zwei Handlungsmöglichkeiten, um auf die organisatorischen Veränderungen im Unternehmen zu reagieren, nämlich:

  1. Der Arbeitgeber kann die Arbeitnehmer aufgrund des Wegfalls von Arbeitsplätzen oder aufgrund einer unvermeidlichen Reduzierung des Arbeitsvolumens, die mit der Entscheidung zur Liquidation einhergeht, als entbehrlich einstufen und die entsprechenden Arbeitsverträge kündigen. In einem solchen Fall ist der Arbeitgeber verpflichtet, den gekündigten Arbeitnehmern eine gesetzliche Abfindung zu zahlen. Diese Abfindung beträgt mindestens ein Drittel des monatlichen Gehalts des jeweiligen Arbeitnehmers für jedes vollendete Dienstjahr.
  2. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine einvernehmliche Vereinbarung über die Beendigung des Arbeitsvertrages schließen (Aufhebungsvertrag). In diesem Fall ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet, eine gesetzliche Abfindung zu zahlen. Es ist jedoch in der Praxis üblich, dem Arbeitnehmer im Rahmen des Aufhebungsvertrages eine finanzielle Leistung anzubieten, um ihn zur Unterzeichnung der Vereinbarung zu motivieren.

Was passiert mit den Arbeitnehmern im Zeitpunkt der Beendigung des Liquidationsverfahrens?

Mit Abschluss des Liquidationsverfahrens endet das Arbeitsverhältnis eines Arbeitnehmers in Serbien kraft Gesetzes. Dies geschieht automatisch mit der Löschung des Arbeitgebers aus dem Handelsregister, das von der Serbischen Agentur für Wirtschaftsregister (SBRA) geführt wird. Die vom Arbeitgeber in diesem Zusammenhang ausgesprochene Entscheidung über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses hat lediglich deklaratorischen Charakter, da die rechtlichen Konsequenzen unabhängig vom Willen der Parteien eintreten.

Haben Sie weitere Fragen zu den Auswirkungen der Liquidation eines Unternehmens in Serbien hinsichtlich der Arbeitsverträge? Sprechen Sie uns an!

Unsere deutschsprachige CBBL-Anwältin Frau Ljubica Tomic und ihr Team in Belgrad stehen Ihnen gerne zur Verfügung: tomic@cbbl-lawyers.de, Tel. +381 - 11 - 328 52 27


Stand der Bearbeitung: März 2025